Impulse durch die Fastenzeit, die österlichen Tage und darüber hinaus
NO CPR - vielleicht kennen Sie das Pflaster oder den Stempel auf der Brust mancher vor allem älterer Menschen: No Cardio-Pulmonary Resuscitation, bitte keine Herz-Lungen-Wiederbelebung. Damit bringen Menschen zum Ausdruck, dass sie im Falle eines Herzstillstands nicht reanimiert werden wollen. Was das mit Ostern zu tun hat und mit uns, erfahren Sie hier ...
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Donnerstag, 30. April 2020
Der Erwartete
Anton Rotzetter, aus: Der Tanz von Himmel und Erde
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Montag, 27. April 2020
Der besetzte Stuhl - Ich setze mich auf den Stuhl
Anton Rotzetter, aus: Der Tanz von Himmel und Erde
Foto: sasint / pixabay.com
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Freitag, 24. April 2020
Der leere Stuhl - nach Rabbi Nachman
Aufgezeichnet von Anton Rotzetter, aus: Der Tanz von Himmel und Erde
Foto: ulleo / pixabay.com
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Montag, 20. April 2020
Kontemplation
Daran Genüge finden
Andreas Knapp
Aus: Weiter als der Horizont. Gedichte über alles hinaus
Foto: pixabay.com/cocoparisienne
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Osterfreitag, 17. April 2020
Ich bat den Mandelbaum:
Erzähle mir von Gott!
Da fing er an
zu blühen.
Aus China
Foto: pixabay.com / gecones
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Osterdonnerstag, 16. April 2020
Aus allen Gräbern hinaus!
Und lass mich selbst ein lebendiger Mensch sein.
Anton Rotzetter
Aus: Gott, der mich atmen lässt. Gebete
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Ostermontag, 13. April 2020
emmaus
Andreas Knapp
Aus: Weiter als der Horizont. Gedichte über alles hinaus.
Foto:
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Ostersonntag, 12. April 2020
Von Scholle zu Scholle
einer der Stillen im Getümmel der Welt
vor Ostern im Jahre fünfzehnhunderteinundfünfzig
bei Torun über die gefrorene Weichsel ging
begann vor seinen Füßen
plötzlich das Eis zu brechen
Und Jiri Izrael sprang
von Scholle zu Scholle
und sang dabei den Psalm
Lobet im Himmel den Herrn
lobet ihn in der Höhe
Von Scholle zu Scholle
Lobet ihn alle seine Engel
lobet ihn all sein Heer
Von Scholle zu Scholle
Lobet ihn Sonne und Mond
lobet ihn alle leuchtenden Sterne
Von Scholle zu Scholle
Lobet ihn ihr Himmel aller Himmel
Von Scholle zu Scholle
Lobet den Namen des Herrn aller Dinge
denn er gebot da wurden sie geschaffen
Von Scholle zu Scholle
Lobet den Herrn auf Erden
ihr großen Fische und alle Tiefen des Meeres
Von Scholle zu Scholle
Lobet den Namen des Herrn
denn sein Name allein ist hoch
seine Herrlichkeit reicht
so weit Himmel und Erde ist
Und so gelangte Jiri Izrael
aus der Strömung des Flusses
glücklich ans Ufer.
Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste, Aussaat-Verlag, D-Neukirchen-Vluyn.
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Karsamstag, 11. April 2020
Leere
Der Karsamstag ist der Tag danach. Mitten unter den Gefährten des Jesus klafft eine grosse Lücke. Begraben wurde nicht nur Jesus, sondern auch Hoffnungen, Ideale, Träume, Wünsche, Sehnsüchte. Jesus setzte sich für Kranke, Ausgestossene ein: auch diese sollten teilhaben an der menschlichen Gemeinschaft. Frauen erlebten eine Würde, die ihnen bisher vorenthalten wurde. Das ist nun vorbei.
Der Karsamstag ist ein Tag der Ruhe. Am Karsamstag bleiben die Glocken still, fast als würde die Welt den Atem anhalten. Der Karsamstag ist das Gegenteil von Geschäftigkeit und Aktivismus, in welche wir uns allzu oft stürzen, um unser Leben nach einer Katastrophe, wie es der Karfreitag ist, wieder ins Lot zu bringen. Aber wir brauchen in schwierigen Zeiten Phasen des Anhaltens. Der Lebensfluss darf und soll für einen Augenblick unterbrochen sein. Damit können wir der Stille oder unserer Seele lauschen, um zu hören, was sie braucht: Leben aus der Stille, Kraft schöpfen, auch aus dem Dunkel.
Der Karsamstag dient heute meist der Vorbereitung von Ostern. Doch das ist er nicht. Heil, Rettung ist am Karsamstag ausser Sicht. Doch gerade das eröffnet eine Perspektive. Das Wesentliche geschieht unsichtbar: Samen aller Art beginnen ihren Lebensweg im Dunkel. Sie werden ins Dunkel der Erde versenkt. Und dort beginnt das Wachstum.
Die Corona-Krise erinnert an Karsamstag. Das Leben ist zum Stillstand gekommen. Zu Hause bleiben, warten sind Gebote der Stunde. Heil ist gegenwärtig ausser Sicht. Und doch...?
Toni Grüter, Seelsorger
Foto: http://www.grenzwandler.org/gefuhl-der-leere/ / Fotolia.com
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Karfreitag, 10. April 2020
Andreas Knapp
Aus: Weiter als der Horizont. Gedichte über alles hinaus.
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Hoher Donnerstag, 9. April 2020
Zehenspitzengefühl
Andreas Knapp
Aus: Weiter als der Horizont. Gedichte über alles hinaus.
Foto: domradio.de / kna
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Mittwoch, 8. April 2020
Heute verzichte ich darauf, wichtig zu sein. Ich setze mich in den Schatten und lasse geschehen. Noch zappeln die Finger, die Gedanken kreisen um mich und meine Aufgaben. Nach und nach werden die Arme schwer, der Atem beruhigt sich und mich. Nur schauen. Nur sein. Lichtflecken tanzen über das Gras, ein Gänseblümchen zwinkert mir zu. Kleine Meisen lernen fliegen. Der Wind streicht mir übers Gesicht, ein Schmetterling spürt mich auf. Wenn ich still werde, kommen Gott und die Welt zu mir. |
© Tina Willms
Foto: Petra 1959 / pixabay.com
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Dienstag, 7. April 2020
Und nochmals:
Palmsonntag
Andreas Knapp
aus: Höher als der Himmel. Göttliche Gedichte
Foto: CC0 / Pixabay / Efraimstochter
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Montag, 6. April 2020
Zwei Körbe voller Palmzweige waren gestern am Palmsonntag in unserer Kirche. Alle Zweige wurden mitgenommen, sind jetzt daheim bei den Menschen, wollen in die Hand genommen werden, erinnern, wachrütteln ....
Jetzt Zweige in den Händen
Anton Rotzetter
Foto: facebook / Bistum Trier
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Palmsonntag, 5. April 2020
Von Palmsonntag bis Ostermontag schreibt Bischof Felix für jeden Tag eine digitale Karte mit einem geistlichen Impuls. Hier sein Impuls zum Palmsonntag.
Hosanna dem Sohne Davids!
Gepriesen, der da kommt im Namen des Herrn. Mt 21,9
Am Palmsonntag scheint die Welt noch in Ordnung.
Jesus zieht hinauf nach Jerusalem, bejubelt von den Menschen. Ausgelassene Stimmung, Freude. Wer von den Jubelnden hätte gedacht, dass der ersehnte Held nur wenige Tage später gefangen genommen und gefoltert wird? Stimmungen können sehr schnell kippen. Das erleben wir in diesen Tagen schmerzlich. Freiheit, Freunde, gemeinsame Feiern sind nicht selbstverständlich. Unser Wohlbefinden hängt von vielen Faktoren ab, die wir zum Teil nicht in der Hand haben. Das Gefühl, den Halt zu verlieren, droht zum freien Fall zu werden. Heute beginnt die Karwoche. Die ersten Stufen dieses Weges sind geschmückt vom Jubel des Volkes. Das Feld der Verbündeten wird sich aber rasch lichten – noch rascher verstummt der Lobgesang. Schon bald betet Jesus, zu Tode betrübt und von schlimmsten Ängsten ergriffen, alleine im Garten Getsemani. Jesus kennt den freien Fall der Angst. Gott hat diese Angst selber erlebt. Wir dürfen unsere Ängste mit einem teilen, der sie nicht nur versteht, sondern am eigenen Leib erfahren hat.
Felix Gmür, Bischof von Basel
Gebet
Herr Jesus, wir haben Angst, dass die Stimmung umkippt.
Wir haben Angst, den Halt zu verlieren.
Du selber hast das auch erlebt.
Gib, dass wir keine Angst vor der Angst haben,
sondern sie ernst nehmen, durchhalten und auf dich vertrauen.
Amen.
Foto: Balustrade Kathedrale Solothurn / Michael Stahl
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Freitag, 3. April 2020
Prof. Dr. Ottmar Fuchs ist emeritierter Professor für Pastoraltheologie an der Universität Tübingen. Bezugnehmend auf die gegenwärtige Pandemie stellt er auf dem Theologischen Internet-Feuilleton feinschwarz.net in einem Beitrag die provokante Frage
Ist "Corona" die Krone der Schöpfung?
Diese Gedanken über Gott den Schöpfer schliesst er ab mit einem eindrücklichen Gebet:
Dich Gott,
erkenne ich an als unendlichen Gott aller Welten.
Nichts Größeres kann ich denken und reden als Dich,
In Deinen hellen und in Deinen unergründlich dunklen Gewändern.
Über alle Maßen Wunderschönes,
Freude, Kreativität, Freiheit und Liebe
Schenkst Du den Menschen.
Maßlos unverständlich und unverzeihlich ist,
Was Du den Menschen an Leid und Schmerz antun lässt und antust.
Durch Krankheit, Katastrophen, Schmerz und Menschengewalt.
Unverständlich bleibst Du uns, die wir mit dem Übel leben müssen.
Führe uns nicht in Versuchung, böse zu sein und Leid anzutun.
Angesicht des Schrecklichen: zerbrich unsere Hoffnung nicht.
Dir halten wir den Irrsinn vor, der in Deiner Schöpfung begegnet.
Du beruhigst nicht mit Entschuldigungen.
Du beantwortest die Warumfrage nicht.
Du entziehst dem Leiden jegliche Begründung.
Sollten wir mit dem Leiden den Abbruch von Dir begründen?
Mit Christus gibst du uns einen Hoffnungsschimmer aus der Zukunft der Welt:
In Christus schenkst Du Worte des ewigen Lebens, der ewigen Gerechtigkeit und der ewigen Liebe.
In Christus erlebst Du Leben, Freude und Leiden der Menschen.
In Christus erfährst Du selbst die Verlassenheit von Dir.
In Christus erfährst Du Deine eigene Abwesenheit.
In Christus schreist Du mit den Schreienden.
In Christus schweigst Du mit denen, die nicht mehr schreien können.
In Christus schreist Du für die, die verstummt sind.
In Deinem Sohn hörst Du die Klagen der Menschheit gegen Dich selbst.
In Deinem Sohn sühnst Du, was Du uns antust.
Im Geist Deines Sohnes bist Du allen zuinnerst nahe.
Im Geist Deines Sohnes erlebst Du unsere Verzweiflung.
So bleibst Du bei uns, wenn wir Dir nicht verzeihen können.
Du bleibst bei uns, wenn wir nicht mehr glauben wollen.
Du siehst und hörst unsere Hilflosigkeit,
Von und zu Dir zu sprechen
Dein Geist vollendet unsere Worte,
Unsere Bitte, unseren Dank, unsere Klage, unser Magnifikat (...)
Fortsetzung und vollständiges Gebet im Beitrag
Foto: www.ksbl.ch/coronavirus
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Donnerstag, 2. April 2020
Zum Zuhause bleiben angehalten. Doch trotz unzähliger Absagen kennt der Alltag, kennt das Leben gerade so viele Ansagen, wie Jacqueline Keune* in ihrem Poem schreibt.
Corona-Litanei
Abgesagt
Haydn, Mozart und Schubert
dirigiert von Marek Janowski
Nicht abgesagt
das Cello im 3. Stock
das Lied der Amsel
Abgesagt
die Lesung des Literaten
Nicht abgesagt
das Lesen
des abendlichen Gedichts
die Geschichte für die Kinder
Abgesagt
die Tagung zum 40. Jahrestag
der Ermordung von Bischof Oscar Romero
Nicht abgesagt
die Erinnerung
der Widerstand
Abgesagt
der Traum von den Malediven
Nicht abgesagt
das Träumen von
der neuen Erde
dem neuen Himmel
Abgesagt
der Gottesdienst
Nicht abgesagt
das Flüstern
mit Gott
Abgesagt
der Blumenstrauss
auf dem Küchentisch
Nicht abgesagt
das Blühen und Bersten
das Keimen und Knospen
Abgesagt
die Hochzeit
Nicht abgesagt
die Liebe
Abgesagt
die Abdankung
Nicht abgesagt
die Auferstehung
* Jacqueline Keune ist freischaffende Theologin, Autorin und Freiwillige am kirchlichen Rand.
Foto: Liebesschlösser / © Sylvia Stam
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Dienstag, 31. März 2020
Aus Liebe zu GottEs ist schon 17 Jahre her. Zusammen betraten wir den Aachener Dom. Die sechsjährige Hannah und ich zündeten je eine Kerze an. Beim Hinausgehen fragte ich sie: Für wen hast du denn deine Kerze angezündet? – Für Jesus! , sagte Hannah. Ich war still! |
Impuls
Ich bin sicher: Gott ist bedürftig!
Gott im Kind! Im Einsamen! Im Flüchtling!
Der/die Liebende will wiedergeliebt werden.
Geherzt, gelobt, bedankt und gepriesen.
Meine Aufmerksamkeit und meine Zuwendung sind heute gefragt!
Gegenüber Gott und den Menschen!
Claudia Mennen
Bild von A_Different_Perspective auf Pixabay.com
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Montag, 30. März 2020
Sein Gebetbuch "Gott, der mich atmen lässt" widmet der 2016 verstorbene Schweizer Kapuziner Anton Rotzetter Allen
die sich mit dem Zustand der Welt
nicht abfinden wollen
die noch Visionnen haben und Ziele
die um ihre Grenzen wissen
und dennoch und trotz allem an eine Zukunft glauben
weil uns in allem
die Anrufbarkeit Gottes entgegenkommt.
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Hier ein erstes Gebet Nein möchte ich sagen mit Dir |
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Freitag, 27. März 2020
Das Gebet als PDF zum Download und Ausdrucken.
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Donnerstag, 26. März 2020
Der schwarze Punkt
Durch die Bank hatten alle Schüler über den schwarzen Punkt geschrieben: über seine Position in der Seitenmitte, über seine Grösse im Verhältnis zum Papierformat und so weiter. Am Ende lächelte der Lehrer und sagte: "Ich wollte euch eine Aufgabe mit offenem Ausgang stellen. Niemand hat etwas über den freien Raum um den Punkt herum geschrieben - über den weissen Teil des Papiers. Jeder hat sich auf den schwarzen Punkt konzentriert. Das Gleiche machen wir in unserem Leben. Wir haben ein weisses Blatt erhalten, um den Freiraum darauf zu benutzen und zu beschreiben. Aber wir haben immer nur die dunklen Flecken im Blick."
Autor unbekannt