Niklaus von Flüe - unterwegs nach Liestal (mit Tagesschau-Beitrag vom 2. Juli)
In seinem Innern soll es keine Texttafeln, keine Bildschirme, keine Kopfhörer geben. Der Pavillon auf Rädern ist keine mobile Ausstellung, kein rollendes Museum. Eher ein "mobiles Erlebnis", ein "Experiment". "Sie werden nichts sehen. Es ist das grosse Nichts", sagt der Ausstellungsmacher Otto Steiner, etwas vom Radikalsten, was er je gemacht habe. Lassen Sie sich hineinnehmen in diese Annäherung an eine der rätselhaftesten Gestalten der Schweiz. 2 Tage auf dem Wasserturmplatz in Liestal.
Tagesschau-Beitrag vom 2. Juli 2017
Im Sommer 2017 macht der Pavillon Halt in 26 Kantonen der Schweiz und in Liechtenstein. Der TV-Beitrag vermittelt Ihnen eine Ahnung von dem, was Sie im Pavillon erwartet:
Marion Wannemacher hat sich bei einer Einladung von Medienvertretern zur Premiere in Flüeli-Ranft auf dieses Experiment eingelassen. Lesen Sie ihren Bericht aus der Obwaldner Zeitung vom 27. Juni 2017:
Steiner schickt die Besucher auf die Reise
Die Medienvertreter werden in den Pavillon eingeladen. Die Geschichte von Bruder Klaus könne man nachlesen, sagt Otto Steiner. «Warum muss ich sie darstellen? Mir ist es wichtiger, Leute auf eine Reise zu schicken.»
Zwei Helferinnen weisen die Besucher am Eingang auf die Lebensthematik von Niklaus von Flüe hin. Als Bauer und Politiker stand er mitten im Leben und sagte sich von der Welt los. Die Helferin erklärt im Flüsterton, was auf den Besucher in den kommenden 30 Minuten zukomme. Im Innern trennen Leinwände die eine Hälfte des Pavillons in Zellen als Vorbereitungsräume für einen zentralen Begegnungsraum. Wer in Zelle eins auf dem einfachen Schemel Platz nimmt, stellt fest, wie laut doch die Welt draussen ist. Wie ging es wohl Bruder Klaus damit, der sich zurückziehen wollte und doch immer wieder aufgesucht wurde? Mit jeder Zelle rückt die Welt draussen ein Stück weiter weg. Die Ruhe tut gut. In der zweiten Zelle gibt der Besucher Handy, Uhr und Schuhe ab. Der Boden unter den nackten Füssen ist kalt. Stille bis auf das Rauschen der Klimaanlage erwartet den Besucher im abgedunkelten zentralen Raum. Die Tür schliesst sich hinter der Helferin. Allein. Die Begegnung hier drin ist persönlich. Waren es fünf Minuten, war es länger? Die Tür öffnet sich, die Helferin gibt Schuhe, Uhr und Handy zurück. In der nächsten Zelle warten Block und Stift. Welche Gedanken gebe ich der Nachwelt weiter? Vor dem Ausgang wartet eine Kugel aus Kupfer auf den Zettel. 100 Jahre lang wird diese in Flüeli-Ranft aufbewahrt, bis sie dazu bestimmt ist, von der Nachwelt geöffnet zu werden.
Lassen auch Sie sich ein auf ein Erlebnis der besonderen Art. In einer Zeit voller Stress, Drucksituationen und Verlangen nach Mehr findet der Besucher bei Stille und Einsamkeit für einen Moment Gelegenheit, über sich nachzudenken und sich mit den Fragen des Lebenssinns auseinanderzusetzen.
Ab 12 Jahren
Dauer rund 30 Minuten
Öffnungszeiten:
Freitag 11. August: 12 - 19 Uhr
Samstag 12. August: 11 - 19 Uhr
Foto Corinne Glanzmann: Otto Steiner vor dem Pavillon in Flüeli-Ranft