religions.ontour ...
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... ein interreligiöser Rundgang mit Jugendlichen
Kirche Bruder Klaus, Moschee Palazzo in Liestal, die Synagoge der Israelitischen Gemeinde Basel: drei Stationen, bei denen junge Christen, Muslime und Jüdinnen sich darüber austauschten, was für ihren Glauben typisch und wesentlich ist.
Betrieb in der Bruder Klausen Kirche: Vier Jugendliche aus der Pfarrei führen fünf muslimische junge Männer und zwei jüdische junge Frauen durch den vom Wechselspiel der Sonnenfarben belebten weiten Raum. Sie zeigen den Taufstein, blättern in der Bibel, stehen vor dem Tabernakel, sitzen in der Marienkapelle. Sie erklären die Bedeutung der Gegenstände, erzählen von den Elementen eines Gottesdienstes, schildern die Fülle der Feste im Kirchenjahr, versuchen etwas vom Bild zu vermitteln, das Christen von Gott und Jesus Christus haben. Aufmerksam hören die Altersgenossen zu, stellen Fragen, bemerken Ähnlichkeiten, weisen sich auf Unterschiede hin. Ausschnitte aus dem frisch abgedrehten Pfarreifilm gewähren Einblicke in die Vielfalt christlichen Lebens.
Fünfmal beten am Tag ?!
Dann geht es weiter in die Moschee Palazzo in Liestal. Ein Erwachsener unterstützt die muslimischen Jugendlichen, etwas von den Grundpfeilern und der gelebten Frömmigkeit ihrer Religion zu vermitteln. Alle staunen, als einer der Jugendlichen berichtet, dass er fünfmal am Tag betet. Für ihn als gläubigen Muslim eine Pflicht, auf Nachfrage aber kein Zwang, sondern eine Gewohnheit, die er gerne vollzieht. Zu diskutieren gibt die Rolle der Frau im Islam, aber auch den anderen Religionen. Gerade für die Heranwachsenden ist es eine Frage, wie das denn gehe, wenn sich zwei verlieben, die unterschiedlichen Religionen angehören. Ein Abgrund tut sich auf, als ein christlicher Jugendlicher berichtet, dass die Eltern seiner muslimischen Freundin alles andere als erfreut reagiert hätten, als sie erfuhren, dass sie ein Paar seien.
Wie es dazu kam
Seinen Ursprung hat der Anlass im ausserschulischen Religionsunterricht. Christliche Jugendliche hatten sich in dem von Peter Messingschlager angebotenen Modul dafür interessiert, Gleichaltrige anderer Kulturen und Religionen kennenzulernen. Dazu wollten sie Orte aufsuchen, wo diese ihren Glauben ausüben, sich darüber austauschen, wie sie ihn im Alltag praktizieren. Auf Anfrage signalisierten die Kontaktperson der Israelitischen Gemeinde Basel, Monica Wasserbach sowie der Präsident des Moscheevereins Palazzo Liestal, Muammer Kahraman, Bereitschaft, Jugendliche für dieses Projekt zu gewinnen. Nach einigen organisatorischen Mühen war es dann am Mittwoch, 18. Mai 2011 soweit: man / frau durften sich auf den Weg begeben.
Security und Sofa
Die letzte Station führt nach Basel ins israelitisch-jüdische Zentrum. "Warum hat es hier Stahltore und einen Security-Mann in einem Pförtnerhäuschen?" fragt einer der Jugendlichen verstohlen. Der Hinweis auf die politische Situation in Israel-Palästina zeigt ihm die Richtung, wo eine Antwort zu suchen wäre. Der Jugendarbeiter der Gemeinde zeigt die grosse Synagoge wie auch die "kleine" für das tägliche Gebete. Die Sorgfalt, mit der die Tora-Rollen handgeschrieben werden ... die Meter-über-Meter an Büchern, die Jahrhunderte jüdischer Glaubensdiskussion festhalten ... all das lässt etwas von der Bedeutung spüren, die ihr Glaube für jüdische Menschen hat. Fast nicht aus unserer Welt scheint die Schilderung des Schabbats, den eine der jüdischen Jugendlichen gibt: kein Natel, kein Facebook, kein Shopping, und das am Samstag - unvorstellbar! Fast neidisch macht das grosszügige Jugendhaus, wo jede Altersgruppe ihren Raum hat. mit gemütlichen Sofas, DVD-Player und Beamer, eigener Küche - hier kann man sich wirklich wohlfühlen. Mit einem koscheren Abendsnack endet ein bereichernder interreligiöser Halbtag.
Peter Messingschlager_Mai 2011
Kirche Bruder Klaus, Moschee Palazzo in Liestal, die Synagoge der Israelitischen Gemeinde Basel: drei Stationen, bei denen junge Christen, Muslime und Jüdinnen sich darüber austauschten, was für ihren Glauben typisch und wesentlich ist.
Betrieb in der Bruder Klausen Kirche: Vier Jugendliche aus der Pfarrei führen fünf muslimische junge Männer und zwei jüdische junge Frauen durch den vom Wechselspiel der Sonnenfarben belebten weiten Raum. Sie zeigen den Taufstein, blättern in der Bibel, stehen vor dem Tabernakel, sitzen in der Marienkapelle. Sie erklären die Bedeutung der Gegenstände, erzählen von den Elementen eines Gottesdienstes, schildern die Fülle der Feste im Kirchenjahr, versuchen etwas vom Bild zu vermitteln, das Christen von Gott und Jesus Christus haben. Aufmerksam hören die Altersgenossen zu, stellen Fragen, bemerken Ähnlichkeiten, weisen sich auf Unterschiede hin. Ausschnitte aus dem frisch abgedrehten Pfarreifilm gewähren Einblicke in die Vielfalt christlichen Lebens.
Fünfmal beten am Tag ?!
Dann geht es weiter in die Moschee Palazzo in Liestal. Ein Erwachsener unterstützt die muslimischen Jugendlichen, etwas von den Grundpfeilern und der gelebten Frömmigkeit ihrer Religion zu vermitteln. Alle staunen, als einer der Jugendlichen berichtet, dass er fünfmal am Tag betet. Für ihn als gläubigen Muslim eine Pflicht, auf Nachfrage aber kein Zwang, sondern eine Gewohnheit, die er gerne vollzieht. Zu diskutieren gibt die Rolle der Frau im Islam, aber auch den anderen Religionen. Gerade für die Heranwachsenden ist es eine Frage, wie das denn gehe, wenn sich zwei verlieben, die unterschiedlichen Religionen angehören. Ein Abgrund tut sich auf, als ein christlicher Jugendlicher berichtet, dass die Eltern seiner muslimischen Freundin alles andere als erfreut reagiert hätten, als sie erfuhren, dass sie ein Paar seien.
Wie es dazu kam
Seinen Ursprung hat der Anlass im ausserschulischen Religionsunterricht. Christliche Jugendliche hatten sich in dem von Peter Messingschlager angebotenen Modul dafür interessiert, Gleichaltrige anderer Kulturen und Religionen kennenzulernen. Dazu wollten sie Orte aufsuchen, wo diese ihren Glauben ausüben, sich darüber austauschen, wie sie ihn im Alltag praktizieren. Auf Anfrage signalisierten die Kontaktperson der Israelitischen Gemeinde Basel, Monica Wasserbach sowie der Präsident des Moscheevereins Palazzo Liestal, Muammer Kahraman, Bereitschaft, Jugendliche für dieses Projekt zu gewinnen. Nach einigen organisatorischen Mühen war es dann am Mittwoch, 18. Mai 2011 soweit: man / frau durften sich auf den Weg begeben.
Security und Sofa
Die letzte Station führt nach Basel ins israelitisch-jüdische Zentrum. "Warum hat es hier Stahltore und einen Security-Mann in einem Pförtnerhäuschen?" fragt einer der Jugendlichen verstohlen. Der Hinweis auf die politische Situation in Israel-Palästina zeigt ihm die Richtung, wo eine Antwort zu suchen wäre. Der Jugendarbeiter der Gemeinde zeigt die grosse Synagoge wie auch die "kleine" für das tägliche Gebete. Die Sorgfalt, mit der die Tora-Rollen handgeschrieben werden ... die Meter-über-Meter an Büchern, die Jahrhunderte jüdischer Glaubensdiskussion festhalten ... all das lässt etwas von der Bedeutung spüren, die ihr Glaube für jüdische Menschen hat. Fast nicht aus unserer Welt scheint die Schilderung des Schabbats, den eine der jüdischen Jugendlichen gibt: kein Natel, kein Facebook, kein Shopping, und das am Samstag - unvorstellbar! Fast neidisch macht das grosszügige Jugendhaus, wo jede Altersgruppe ihren Raum hat. mit gemütlichen Sofas, DVD-Player und Beamer, eigener Küche - hier kann man sich wirklich wohlfühlen. Mit einem koscheren Abendsnack endet ein bereichernder interreligiöser Halbtag.
Peter Messingschlager_Mai 2011